Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 131

1911 - Breslau : Hirt
Deutsche Geschichte im Mittelalter. Zweiter Zeil. (12501450.) Die Zeit der Vorherrschaft der Ppste. 1. Politische nderungen. 68. Der Untergang der Hohenstaufen. Konrad Iv. (12501254). Nach dem Tode Friedrichs Ii. wurde die Vorherrschaft des Papsttums nicht mehr bestritten und das Kaisertum nicht wieder erneuert. Solange jedoch Unteritalien und Sizilien in den Hnden von Nachkommen Friedrichs blieben, suhlten sich die Ppste in Rom nicht sicher. Es wurde deshalb eins der Ziele ihrer Politik, den ehemaligen Normannenstaat, auf den sie als aus ein Lehen des apostolischen Stuhles Anspruch erhoben, den Staufen zu entreien. Nach Friedrichs Tode hatte Konrad Iv. Deutschland verlassen und sein unteritalisches Erbe angetreten; doch war er bereits 1254 in Messina gestorben. Da er nur einen Sohn im Kindesalter, Konradin, hinter-lie, der in Deutschland erzogen wurde, bernahm sein Halbbruder Man-fred die vormundschaftliche Regierung. Doch erforderten es die Zeit-umstnde, da er sich auf Drngen der Groen selbst die Krone aufsetzte. Unter ihm hatte das Land vielleicht seine blhendste Zeit, die von Fried-rich gegebene und gepflegte Ordnung trug ihre Frchte. Seine fr Handel und Weltverkehr glckliche Lage verschaffte den Einwohnern groen Wohl-stand. Manfred war der strkste Rckhalt der ghibellinischen Partei in ganz Italien und erfocht ihr auch in Mittelitalien groe Erfolge. Obwohl die Ppste diese Herrschaft nicht anerkannten, waren sie dennoch nicht in der Lage, sie zu beseitigen, solange sich kein weltlicher Fürst zu dem Wagnis eines Feldzuges gegen Manfred bereitfand. Hatten aber bisher die Ghibellinen an den Deutschen einen Rckhalt gefunden, so suchten jetzt die Guelsen den Beistand Frank-reichs. Solange nmlich die Kaiser die Herrschaft der Burgund aus-gebt hatten, war eine Annherung Italiens und Frankreichs erschwert gewesen. In der Mitte des 13. Jahrhunderts aber war die Grafschaft Provence durch Heirat an den an Krper und Geist hlichen, ebenso habschtigen wie grausamen Bruder Ludwigs des Heiligen von Frank-reich, Karl von Anjou, gefallen, und dieser trat mit den Welsen in Ober- und Mittelitalien in enge Verbindung. Seit dem Tode des Kaisers stieg der franzsische Einflu in Italien. Er fand darin seinen Ausdruck, da ein Franzose, Urbaniv., auf den ppstlichen Stuhl erhoben wurde. Die Erfolge Manfreds in Mittelitalien bestimmten diesen, Karl die Krone von Sizilien gegen hohen Tribut anzubieten. Karl nahm sie an und fhrte sein Heer nach Unteritalien. Bei Benevent verlor Manfred Schlacht und Leben (1266). 9*

2. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 133

1911 - Breslau : Hirt
Politische nderungen. 133 Vollkommenheit das Todesurteil aus. Die Freunde saen beim Schachspiel, als es ihnen verkndet wurde. Ruhig bestiegen sie zu Neapel das Schafott. Konradin sprach kniend ein letztes Gebet, dann die Worte: O Mutter, welchen Schmerz bereite ich dir!" Dann fiel sein Haupt, nach ihm das seines Freundes Friedrich von Baden. 1268 war Ezzelino da Romano ( 66), der Schwiegersohn Friedrichs Ii. und das ihm treu ergebene Haupt der oberitalischen Ghibellinen, ein ge-waltiger, aber wegen seiner Grausamkeit allgemein verhater Mann, gefangen genommen worden. In finsterm Trotz ri er die Binden von den Wunden und starb. 1270 starb Margarete, Friedrichs Ii. Tochter, nach traurigem Leben an der Seite des thringischen Landgrafen Albrecht des Entarteten. 1272 starb Friedrichs Lieblingssohn Enzio nach 22 jhriger Gefangenschaft in Bologna. Manfreds Shne lie Karl von Anjou bis zu ihrem Tode im Gefngnis schmachten. Die letzte berlebende Tochter Katharina hatte freiwillig den Nonnenschleier gewhlt und starb 1279 in der stillen Zelle eines franzsischen Klosters. Seiner Tat hat sich Karl von Anjou nicht freuen knnen. Mit seiner Macht stieg sein Mitrauen, seine Tyrannei und Blutgier. Bald grte es allgemein. Johann von Procida, Manfreds treuer Freund, durchzog verkleidet das Land und entflammte die Sizilianer zur Rache; Peter von Aragonien, der ritterliche Erbe Manfreds, lie eine Flotte im Mittelmeer kreuzen. Da gab eine neue Ehrenkrnknng der Brger von Palermo am 30. Mrz 1282 den letzten Ansto zur Sizilianischen Vesper", zu der Niedermetzluug aller Franzosen ans der Insel. Karl sah sich auch auf dem Festlande nicht mehr sicher; Abfall und Emprung berall, dazu der Ver-lust seiner Flotte; er sah seine ehrgeizigen Plne scheitern. Verbittert starb er im Januar 1284. 69. Das Ende der Kreuzzge. Schon 1244 war Jerusalem wieder an den Sultan von gypten zurckgefallen und blieb fortan der Christenheit verloren. Zu seiner Wiedereroberung unternahm König Ludwig Ix., der Heilige, von Frankreich den sechsten Kreuzzug (12481254). Mau war zu der Einsicht gekommen, da man das von dem Sultan von gypten bedrohte Jerusalem am besten durch einen Angriff auf gypten selbst gewinnen knne. Ludwig landete darum im Mndungsgebiet des Nils und nahm die wichtige Festung Damiette; aber aus seiner Heerfahrt nach Kairo wurde er geschlagen und mit seinem ganzen Heere gefangen genommen. Nur gegen ein hohes Lsegeld und die Rckgabe von Damiette erhielt er seine Freiheit wieder. Auch der siebente Kreuzzug, den Ludwig 1270 nach Tunis unternahm, scheiterte. 1268 fiel Antiochia, und 1291 wurde Akkou nach tapferster Ver-teidignng von den Mamelucken erstrmt. Darauf wurde das Morgen-land von den Christen vollstndig gerumt.

3. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 183

1911 - Breslau : Hirt
Das Burgundische Reich und die Grndung der Habsburgischen Weltmacht. 183 ort erbitterte, da sie ihn im Aufruhr gefangen nahm, 1474 zu Breisach hinrichtete und die burgundische Herrschaft abschttelte. 1476 wurde Karl beim Einmarsch in die Schweiz von einem eidgenssischen Heere bei Granson geschlagen; drei Monate spter erlitt er die vernichtende Niederlage bei Murten. Darauf eroberte Rene von Lothringen sein Land zurck; Karl wandte sich gegen ihn und belagerte Nancy, wurde aber von den Schweizern, die zum Entsatz heranrckten, geschlagen und fand auf der Flucht den Tod (1477). 1 . 12.000000 V///// Reich Karls des Rujmen, kw\W1 Z othringen. Zand d, Eidgenossen. _____Reichsifrenze G Sternkopf, Leipzig1. Das Reich Karls des Khnen von Burgund. Karls Erbe versuchte Ludwig Xi. an sich zu ziehen. Frankreich wrde dadurch einen greren Teil vom Reichsgebiet gewonnen haben, als es in den folgenden zwei Jahrhunderten erobert hat. Maximilian trat ihm entgegen, vermhlte sich mit Maria und behauptete die Freigras-schast und die Niederlande, nur das Herzogtum Burgund wurde wieder französisch. Nach dem frhen Tode Marias hatte Max Mhe, die Anerkennung seiner Rechte als Vormund seines Sohnes Philipp und

4. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 184

1911 - Breslau : Hirt
184 bergang zur Neuzeit. als Regent bei den niederlndischen Stnden durchzusetzen. Die Gefahr einer Entfremdung so groer Gebiete vom Reiche war durch Maximilian noch einmal abgewandt worden. Auf diese reichen Besitzungen grndete das Haus Habsburg seine Weltmacht. Maximilian vermhlte Philipp spter mit Johanna, der Tochter Ferdinands von Aragonien und Jsabellas von Kastilien. Sein Enkel Karl V. war der Herr des grten Reiches in Europa. Fr das Deutsche Reich war es kein Gewinn, da sein Oberhaupt diese Weltmacht erwarb. Ihr Besitz fhrte vielmehr dazu, da die poli-tischen Lebensinteressen des Reiches und die seines Oberhauptes selten bereinstimmten, ja oft in nnvershnbaren Gegensatz traten*). Die Reichsreform unter Maximilian. Die Notwendigkeit einer Reichsreform war bereits im Anfange des 15. Jahrhunderts erkannt worden, aber alle Versuche, sie herzustellen, waren gescheitert. Bisher besuchten nur die Fürsten die Reichstage und faten mit dem Kaiser zusammen die fr das Reich verbindlichen Beschlsse; die zahlreichen groen und wohlhabenden Freien Reichsstdte, d. h. diejenigen Städte, die kein anderes Haupt der sich hatten als den Kaiser, waren frher auf den Reichstagen nicht vertreten, obwohl sie allein imstande waren, grere Geldmittel aufzubringen. Da man diese nicht entbehren, aber auch Ab-gaben von ihnen nicht erzwingen konnte, mute mau sich entschlieen, sie zu den Reichstagen heranzuziehen. Solange die Fürsten noch darauf hofften, die Städte mit Gewalt zu unterwerfen, waren sie hierzu nicht geneigt, aber die Fehden in der Mitte des Jahrhunderts hatten ihre Absichten nicht gefrdert, und seitdem drngten die Verluste an den Grenzen, die Trkengefahr, die fteigenbe Kostspieligkeit der Kriege zur Verstnbi-gung. Man beriet in brei Kollegien: das erste bilbeten die Kurfrsten, das zweite die Fürsten, geistliche und weltliche, das dritte die Städte. Zu einem bindenden Beschlu gehrte die bereinstimmung der Kollegien; er wurde vom Kaiser als Reichstagsabschied verffentlicht und geno Gesetzeskraft. Fr seine Durchfhrung mute das Reichsoberhaupt sorgen. Rudolf I Albrecht I. sterreich, Steiermark, Arain Rudolf Friedrich der Schne s Johann (parricida) Albrecht Leopold Ernst Karl der Ruhne Friedrich Iii. von Burgund Steiermark sterreich, Ungarn u. Bhmen Albrecht Albrecht I Albrecht Ii. Siegmund I - Elisabeth Iharta----Maximilian I. Ferdinand v. Aragonien Isabella v. Kastilien | Erbe des ganzen Habsburg. Besitzes Philipp der Schne Johanna Karl V, Ferdinand I. Anna r. Ungarn.

5. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 189

1911 - Breslau : Hirt
Europische Kmpfe am Ende des 15. und am Anfange des 16. Jahrhunderts. 189 franzsische Heimat knpfte, nur ganz allmhlich, die englisch-fran-zsischen Kriege entspringen aus diesem Verhltnis. Erst als sich die Normannen mit den Angelsachsen verschmolzen hatten, schieden sie sich auch von Frankreich. Das Jahr 1453, in dem die englischen Könige auf allen Besitz in Frankreich verzichteten, bildet einen Abschnitt; die Scheidung der englischen und der franzsischen Nation ist vollendet. In den 450 Jahren von der Schlacht bei Hastings bis zum Ende des Mittelalters besteigen mehrmals neue Dynastien den Thron. Auf Wilhelm und seine mnnlichen Nachkommen folgt 1154 das Haus Anjou-Plantagenet, 1461 " " o?k^er} Nebenlinien des Hauses Plantagenet, 1485 Tudor. Charakteristisch fr die englische Geschichte (verglichen z. B. mit der deutschen) ist, da bei keinem dieser Thronwechsel furchtbare Brgerkriege fehlen. Der Thronbesteigung Heinrichs Ii. (Anjou-Plantagenet) (1154) gehen zwanzigjhrige Brgerkriege voraus, während der Regierung Heinrichs Iv., des ersten Lancasters (13991413), hren die inneren Kriege nicht auf, die Thronbesteigung Heinrichs Vii. Tudor (1485) schliet die dreiigjhrigen blutigen Brgerkriege der Roten und der Weien Rose, der Huser Lancaster und Jork. Im Jahre 1300 wurde Wales von Eduard I. erobert. Sein Sohn Eduard Ii. ist der erste Prinz von Wales"; die Einwanderung in Irland hat begonnen, doch ist die Unterwerfung der Insel ebensowenig gelungen wie die Schottlands, wo seit der Mitte des 14. Jahrhunderts das Haus Stuart herrscht. Fr die innere Geschichte Englands sind die Einrichtungen Wilhelms des Eroberers grundlegend, ihr weiterer Ausbau erfolgt durch die Magna Charta libertatum, die die englischen Groen 1215 dem König Johann ohne Land abntigen. Als der Begrnder des englischen Parlaments gilt Eduard I. (j 1307). Die Versuche einer absolutistischen Regierung führen die Absetzung Richards Ii. 1399 herbei. 94. Entwicklung Italiens seit dem Ausgange der Hohenstaufen. Aus der Flle kleinerer Staatswesen, die nach dem Ausgange der Staufen entstanden waren, hatten sich folgende zu greren Mchten entwickelt. In Oberitalien war die westliche Lombardei im Besitz der Herzge von Savoyen und Piemont; in der stlichen herrschten die Herzge von Mailand; die ehemalige Mark Verona und Friaul hatte Venedig an sich gebracht. In Mittelitalien hatten die Ppste den Kirchenstaat wiederhergestellt. Toskana ist in seiner nrdlichen Halste Gebiet der Stadt Florenz, im Sden von Siena. Die ligurische Kste beherrscht Genua; den Sden bilden die beiden Knigreiche Neapel und Sizilien. Die Verfassungen dieser Gebiete sind sehr verschieden, in Savoyen herrscht eine alte Dynastie; in Mailand haben im 14. Jahrhundert die Visconti, glckliche Truppenfhrer, die Herzogswrde an sich gebracht; nach ihrem Aussterben nehmen die Sforza eine hnliche Stellung ein. Venedig ist eine streng durchgebildete Aristokratie. Zu den Regierenden, den Nobili, gehrt nur, wer in das Goldene Buch" eingetragen ist; aus

6. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 105

1911 - Breslau : Hirt
. bis 12. Jahrhundert. Italien. Frankreich. England. Pyren.-Halbinsel, Der Osten. 843-987 Karolinger. 871901 Alfred d. Gr. Normannen in der Normandie. Knigreiche (Astn-rien'leon,Kastilien, Navarra, Aragon. 987-1328 Kape- tinger. Hugo Capet. Egberts Nachtom-men von samt- i lichen Knigen der Insel als Oberhaupt an-erkannt. gypten unter den Fatimiden selb-stndig. Kor mannen in Italien, jiainnlf erhlt die i Mark Aversa als .. ersten bleibenden Besitz d. Norman /$ nen in Italien. Dnische Herr- schaft. Knnt d. Gr. Ende der dnischen Zeit. Sancho d. Gr. von 1 Navarra. Beatrix v. Tuscien. (ie Normannen erobern Sizilien Pisa besetzt Kor-f| sika u. Sardinien. ijiobert Gniskard. j'?onrab, Heinrichs Sohn, l Gegen-) ! König in Jtalien^ 1066 Schlacht bei ; Hastings. | Normannen. Wilhelm der Er-oberer. Alfons v. Kastilien erobert Toledo. 1094 Der Cid nimmt Valencia. 1058 Die Seldschu-keu unterwerfen sich Vorderasien. 1092 Die Seldschu-keureiche lsen sich in kleinere Sulta-uate auf. : Eroberung v. Saragossa.

7. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 193

1911 - Breslau : Hirt
Europische Kmpfe am Ende des 15. und am Anfange des 16. Jahrhunderts. 193 95. Die europischen Kriege in Italien. Als das Haus Anjou im Knigreich Neapel 1435 ausgestorben war, eroberte es Alfons V. von Aragon. Nach seinem Tode 1458 kam es zu jahrzehntelangen Wirren, in deren Verlauf Karl Viii. von Frankreich, als Verwandter der Anjous, An-sprche erhob und 1495 das Land in raschem Siegeslaufe eroberte. Sogleich zeigte sich, da sich die Frauzosen durch diese Eroberung die grte Feindschaft weckten; weder der Papst noch Venedig wnschten den mchtigen Herrn in Italien, auch Ferdinand von Aragonien wollte seine Ansprche auf Neapel nicht verlieren. Diese drei Mchte schlssen darum einen Bund gegen Karl, mit ihnen vereinigte sich Maximilian, seit seinen burgundischen Kriegen mit den Franzosen entzweit und immer noch von der Hoffnung erfllt, Burgund zu erobern. Vor dem Bunde dieser Mchte wich Frankreich zurck (1495). Darauf versuchte Ludwig Xii. im Bunde mit Ferdinand von Aragonien zum Ziele zu kommen, gemeinsam eroberten sie Neapel. Nach dem Sieg entzweiten sie sich, und in den Feldschlachten unterlagen die franzsischen Heere ihren Gegnern, Neapel ging an Ferdinand von ra-gonien der (1504). Einen groen Erfolg hatte Ludwig in Oberitalien; als Nachkomme einer Visconti machte er Erbrechte gegen die Sforza geltend, vertrieb sie und besetzte das Herzogtum Mailand (1500). Beim Beginn des 16. Jahrhunderts herrschten also zwei fremde Mchte in Italien, Frankreich in Mailand (14991513 und 15151521), Spanien in Unteritalien (15041700). Auch Maximilian wnschte in Italien Fu zu fassen, er richtete sein Augenmerk auf den an seine Erblande grenzenden festlndischen Besitz von Venedig. Da die Venezianer um seine Plne wuten, sperrten sie ihm, als er die Alpen berschritt, um zur Kaiserkrnung nach Rom zu ziehen, die Trientiner Psse und vereitelten feine Reise. Er mute sich mit dem von ihm selbst geschaffenen Titel eines erwhlten rmischen Kaisers" begngen. Von nun austritt der Kamp'jf gegen die Franzosen in den Vordergrund. Papst Julius Ii. brachte 1511 ein gewaltiges Bndnis zur Ver-treibung der Franzosen aus Italien zustande. Er selbst, Venedig, die Schweizer, Ferdinand, Heinrich Viii. von England und Maximilian, also fast alle Nachbarn Frankreichs, gehrten der Heiligen Liga an. Maximilian war an der Seite der Englnder in Nordfrankreich siegreich. In Italien machte der Sieg der Schweizer bei Novara der Herrschaft der Franzosen in Mailand (1513) ein Ende. Aber alle Erfolge waren verloren, als Franz I. von Frankreich den Schweizern die furchtbare Niederlage von Marignano beibrachte. Mai-land wurde wieder französisch (1515). Auf diesem Punkt waren die italienischen Verhltnisse angekommen, als Karl V. mit dem Erbe seiner sterreichischen und spanischen Vorfahren auch ihre Ansprche auf Italien bernahm. Pfeifer, Geschichte. V. ts.-W.-D.) 13

8. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 198

1911 - Breslau : Hirt
198 Aus der Geschichte der Neuzeit. Wie tief das Volk erregt war, erkannte man, als im Sptsommer desselben Jahres Eck die ppstliche Bulle, die der Luther den Bann aussprach, wenn er nicht widerriefe, nach Deutschland brachte und ihre Verffentlichung verlangte; sogar geistliche Fürsten konnten dieser Auf-forderuug nicht nachkommen. Luther verbrannte die Bulle am Abend des 10. Dezembers 1520 vor dem Elstertore in Wittenberg. Mit der Verhngung des Bannes hrte Luthers Angelegenheit auf, eine rein kirchliche zu sein, die Bestrafung des Exkommunizierten fiel der weltlichen Obrigkeit zu. 97. Karl Y. (15191556) und der Reichstag zu Worms. Nach dem Tode Maximilians I. 1519 traten Karl I.*) von Spanien, Maximilians Enkel, und Franz I. von Frankreich als Bewerber um die Krone auf. Beide waren Auslnder. Die Wahl fiel den Kurfrsten schwer. Auch der Gedanke tauchte auf, keinen von beiden zu whlen, sondern die Krone einem deutschen Fürsten zuzuwenden; aber er konnte nicht ausgefhrt werden. Nachdem Friedrich der Weise die Wahl mit Rcksicht auf die Armut seines Landes abgelehnt hatte, einigten sie sich auf Karl. Er war ein Enkel Maximilians und seine Macht ber-wltigend groß. Er gebot der ein Reich, wie es seit Karls des Groen Zeiten nicht bestanden hatte, ein Reich, von dem er sagen konnte, da die Sonne in ihm nicht untergehe. Die Kurfrsten hatten sich dadurch gegen Karls bermacht zu sichern gesucht, da sie ihm vor der Wahl eine Reihe von Bedingungen (Wahl-kapitnlation) zur Unterzeichnung vorlegten, worin er sich n. a. verpflichtete, ohne ihre Zustimmung keinen Reichskrieg zu führen und kein fremdes Kriegsvolk nach Deutschland zu bringen; die Reichsmter nur mit Deutschen zu besetzen; keine Reichstage deutscher Nation auerhalb des Reiches zu halten und in ffentlichen Reichsverhandlungen und Schriften keine andere als die deutsche Sprache anwenden zu lassen. Diese Wahlkapitnlation wurde damals zum erstenmal eingefhrt und ist seitdem bei allen spteren Wahlen Gebrauch geblieben. Die wichtigste Frage war die, wie sich Karl zu der die Nation tief erregenden Angelegenheit Luthers stellen wrde. Er lie die Deutschen darber nicht lange im Zweifel. Sobald die Bannbulle erschienen war, befahl er, sie in den Niederlanden zu verffentlichen und Luthers Bcher zu verbrennen. *) Stammbaum der Habsburger. Maximilian I. Maria v. Burgund Ferdinand v. Aragonien Isabella r. Kastilien Philipp der Schne Johanna Karl V., Ferdinand I., Maria, Gem. Isabella v. Portugal Gem. Anna v. Ungarn Gem. Ludwig v. Ungarn I I Philipp It. von Spanien. Maximilian Ii.

9. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 204

1911 - Breslau : Hirt
204 Aus der Geschichte der Neuzeit. unglckter Zug nach Sdfrankreich, wobei der Connetable Karl von Bonrbon auf des Kaisers Seite stand, verschaffte Franzi, auch das ber-gewicht in Italien wieder. Endlich entschied jedoch der Sieg von Pavia (1525) fr die kaiserlichen Waffen. Die Stadt, von einer kaiserlichen Truppe besetzt, wurde von Franz eingeschlossen. Der spanische Feldherr Pescara und der Landsknechtsfhrer Georg von Frnndsberg zogen zum Entsatz heran und berfielen das franzsische Lager vor der Stadt. Franz wurde gefangen. Unter den schwersten Bedingungen erhielt er im Frieden zu Madrid Frieden und Freiheit. Obwohl er ihn beschworen hatte, konnte und wollte Franz ihn nicht halten, und es kam zum zweiten Kriege. Damals trat Klemens Vii. aus dem Hause Medici auf franzsische Seite; zu Cognac wurde die Heilige Liga, der auch England beitrat, geschloffen. 1527 strmten die kaiserlichen Truppen unter Fhrung Karls von Bourbon, der an den Mauern fiel, Rom bis auf die Engelsburg, in der der Papst eine Zeitlang belagert wurde. 1529 im Damenfrieden zu Cambrai, um dessen Zustandekommen sich Frstinnen von beiden Seiten bemhten, verzichtete Karl vorlufig auf das Herzogtum Burgund, Franz gab seine Ansprche auf Mailand auf. In Bologna wurde Karl vom Papste zum Kaiser gekrnt; mit ihm zur Ausrottung der Ketzer eng verbndet, kehrte er nach Deutschland zurck. Karl ist der letzte, der in Italien zum Kaiser gefrnt worden ist. Die Trkenkriege. Gerade als Karl seinen ersten groen Erfolg errungen hatte, nderten sich die Verhltnisse in Osteuropa in einer fr das Haus Habsburg bedrohlichen Weise. Suleiman der Prchtige schlug das ungarische Heer bei Mohacs an der Donau (1526) und rckte damit Wien nher. Da Ludwig von Ungarn in der Schlacht ge-fallen war, kamen zwar die Kronen von Bhmen und Ungarn an Ferdinand, seinen Schwager, Karls jngeren Bruder, doch fiel ihm von Ungarn zunchst nur ein schmaler Streifen im Westen zu. 1529 belagerte Suleiman Wien. Die Stadt, tapfer verteidigt, hielt sich, bis ein deutsches Heer, ohne Rcksicht auf kirchliche und politische Mihelligkeiten ins Feld gestellt, durch fein Herannahen den Feind zum Abzug ntigte. tz 100. Die Schweizer Reformation. Die Umwandlung des Gottes-dienstes nach altem in einen solchen nach neuem Gebrauche wurde gleich-zeitig an vielen Orten von den Obrigkeiten vorgenommen. Luther gab dabei Rat, sofern er darum angegangen wurde, nicht aber Vorschriften. Ebenso wurde es in der Lehre gehalten; dabei konnte nicht ausbleiben, da Verschiedenheiten in der Auffassung hervortraten, durch die die Freunde einer Erneuerung voneinander getrennt wurden. Neben Wittenberg wurde die Schweiz ein Mittelpunkt der Refor-mation, und zwar in den zwanziger Jahren des 16. Jahrhunderts die deutsche Schweiz mit Zrich, in den vierziger Jahren die franzsische mit Genf.

10. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 224

1911 - Breslau : Hirt
224 Aus der Geschichte der Neuzeit. von Bourbou der nchstberechtigte Thronerbe. Um ihn von der Nach-folge auszuschlieen und den unfhigen König zu beseitigen, bildete sich unter Fhrung von Heinrich Guise eine neue Ligue, die das Volk von Paris fr sich gewann. Als aber Heinrich Iii. ihren Plnen zuvorkam und Heinrich Guise ermorden lie, erbitterte er feine Glaubensgenossen so sehr, da er vor ihrer Rache in das Lager Heinrichs von Navarra flchten mute. Hier wurde er bald darauf von einem Mnche ermordet. Ihm folgte Heinrich Iv. (15891610). Da Heinrich die Anerkennung der Gegner nicht fand und diese zwar in mehreren Schlachten besiegte, aber Paris (das von Alexander Farnese entsetzt worden war) nicht erobern konnte, trat er in St. Denis zum zweiten Male zur katholischen Kirche der. Hierauf ffnete ihm Paris die Tore. Heinrich Iv. erlie 1598 das Edikt von Nantes, das den Hugenotten Religionsfreiheit und gleiche Rechte wie den Katholiken gewhrte. 113. Die Reformation in England. Heinrich Viii. (1509 bis 1547) hat die englische Kirche von der Unterordnung unter den Papst losgelst. Der Beweggrund war folgender. Er wnschte vou seiner Gemahlin Katharina von Aragouien geschieden zu werden, um sich mit ihrem Hoffrulein Anna Boleyn zu vermhlen. Da ihm der Papst den nachgesuchten Dispens verweigerte, bestimmte er, da die englische Kirche fortan nicht mehr in dem Papste, sondern in dem Könige ihr Oberhaupt zu sehen habe, und verpflichtete die Diener der Kirche cid-lieh, diesen kniglichen Supremat" anzuerkennen; die Eidesverweigernden wurden verfolgt. Lehre und Ordnung des Gottesdienstes wurden nicht gendert, die Klster aber aufgehoben. Durch diesen Willensakt des Knigs wurde die anglikanische Kirche gegrndet. Unter der Regierung seines Sohnes Eduard Vi. (15471553) erhielt sie ihre Ausgestaltung im Innern. Thomas Cranmer, Erzbischof von Canterbnry, fhrte calvinische Lehren ein, ohne jedoch die Episkopalverfassung und den Kultus zu ndern. Nach Eduards frhem Tode versuchte eine mchtige Partei, Maria, die Tochter Heinrichs aus seiner ersten Ehe, die dem Bekenntnis ihrer Mutter treu geblieben war, von der Thronfolge auszuschlieen. Der Anschlag miglckte, da eine Volksbewegung der Knigin zu Hilfe kam. Maria (die Blutige, 15531558), vermhlt mit Philipp Ii. von Spanien, suchte durch harte Verfolgungen der Reformierten die Kirchen-nderung wieder rckgngig zu machen; Cranmer und viele andere en-beten auf dem Schafott. Aber als nach ihrem Tode Elisabeth (15581603), die Tochter Heinrichs und seiner zweiten Gemahlin Anna Boleyn, den Thron bestieg, war die Sache der anglikanischen Kirche gesichert, ba Elisabeths Recht auf die Nachfolge die Attbe-ruug der Religion unter Heinrich Viii. zur Voraussetzung hatte. Mit der 'Feststellung der 39 Artikel" (1571) vollenbete sie den Ausbau ber-selben. Unter der langen und glcklichen Regierung dieser durch Herr-
   bis 10 von 100 weiter»  »»
100 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 100 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 114
2 129
3 15
4 802
5 13
6 21
7 12
8 42
9 111
10 133
11 100
12 101
13 6
14 224
15 1
16 12
17 10
18 3
19 10
20 196
21 2
22 16
23 202
24 14
25 165
26 219
27 106
28 151
29 30
30 3
31 100
32 0
33 27
34 230
35 71
36 26
37 85
38 22
39 88
40 20
41 20
42 114
43 42
44 4
45 203
46 212
47 124
48 168
49 8

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 1
4 8
5 1
6 0
7 22
8 12
9 72
10 0
11 0
12 0
13 1
14 0
15 3
16 8
17 7
18 0
19 0
20 65
21 0
22 0
23 3
24 0
25 5
26 0
27 0
28 0
29 1
30 1
31 0
32 0
33 1
34 4
35 0
36 1
37 0
38 10
39 0
40 0
41 18
42 1
43 18
44 1
45 0
46 2
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 2
53 0
54 0
55 0
56 5
57 0
58 0
59 1
60 3
61 3
62 1
63 0
64 2
65 2
66 0
67 20
68 0
69 5
70 0
71 4
72 1
73 0
74 12
75 0
76 0
77 1
78 4
79 0
80 0
81 0
82 0
83 4
84 0
85 5
86 19
87 0
88 0
89 5
90 6
91 0
92 9
93 0
94 0
95 0
96 37
97 1
98 7
99 4

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 0
3 0
4 4
5 3
6 0
7 4
8 0
9 5
10 1
11 1
12 1
13 0
14 0
15 0
16 35
17 0
18 0
19 7
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 3
27 0
28 0
29 0
30 1
31 4
32 0
33 1
34 1
35 2
36 0
37 0
38 0
39 2
40 10
41 0
42 0
43 0
44 1
45 3
46 0
47 0
48 2
49 12
50 0
51 0
52 1
53 3
54 30
55 14
56 0
57 2
58 1
59 3
60 1
61 6
62 0
63 1
64 3
65 0
66 0
67 1
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 6
74 2
75 1
76 0
77 2
78 2
79 22
80 6
81 0
82 1
83 0
84 0
85 0
86 1
87 1
88 14
89 0
90 0
91 12
92 0
93 1
94 0
95 0
96 0
97 0
98 1
99 1
100 1
101 0
102 0
103 23
104 0
105 0
106 1
107 0
108 0
109 0
110 0
111 0
112 0
113 0
114 0
115 0
116 0
117 0
118 6
119 0
120 0
121 0
122 0
123 0
124 0
125 0
126 3
127 2
128 1
129 1
130 0
131 2
132 2
133 0
134 0
135 0
136 5
137 0
138 0
139 0
140 2
141 0
142 0
143 0
144 2
145 1
146 0
147 0
148 30
149 0
150 24
151 0
152 0
153 0
154 0
155 0
156 2
157 6
158 3
159 0
160 0
161 3
162 0
163 0
164 0
165 6
166 5
167 0
168 0
169 0
170 0
171 5
172 1
173 1
174 0
175 0
176 17
177 1
178 0
179 0
180 0
181 0
182 5
183 0
184 2
185 0
186 1
187 0
188 3
189 0
190 0
191 26
192 2
193 0
194 1
195 0
196 0
197 8
198 2
199 1